2014 sorgte der geplante Abriss der St. Maximilian Kolbe-Kirche in Wilhelmsburg bei engagierten Wilhelmsburger Bürgerinnen und Bürgern sowie in Fachkreisen des Denkmalschutzes für großes Aufsehen. Parallel zu dieser Diskussion hatte die Malteser Norddeutschland gGmbH die Trägerschaft der Altenhilfeeinrichtung "Malteserstift St. Maximilian Kolbe" und wenig später die Eigentümerschaft der Kirche mit dem Ziel, das Gebäude zu erhalten, übernommen. Das Denkmalschutzamt Hamburg hatte daraufhin die Wilhelmsburger Bürger aufgefordert, Ideen für eine nachhaltige Umnutzung beizusteuern. Aus allen eingegangenen Vorschlägen wurde durch die Malteser ein Konzept entwickelt, welches den deutlich geäußerten Wunsch nach mehr Raum für interkulturelle Begegnung, gekoppelt mit sozialen und kultursensiblen Angeboten, beinhaltet.
Im Architektenwettbewerb zum Innenausbau des Gebäudes war eine "behutsame und denkmalgerechte" Umnutzung des profanierten Kirchengebäudes gefordert. So stand es in den Auslobungsunterlagen zum Wettbewerb. Ebenso "der Erhalt eines identitätsstiftenden Denkmals und besonders seines christlichen Auftrags durch Integration eines Kapellenraumes".
Das Malteserstift St. Maximilian Kolbe und die direkt gegenüberliegende St. Maximilian Kolbe-Kirche sollten als "Malteser Campus St. Maximilian Kolbe" zu einem Zentrum für Pflege, Betreuung, Ausbildung, Beratung und Begegnung verbunden werden und als Quartiersmitte mit sozialen Begegnungsräumen für alle Wilhelmsburger etabliert werden. Auch diese Idee soll sich in den Ergebnissen des Architektenwettbewerbs widerspiegeln. Es ging dabei ausdrücklich um eine Neugestaltung des Innenraumes, Eingriffe in die Fassade des markanten Gebäudes waren auf das konzeptionell erforderliche Minimum zu beschränken.
13 Architekturbüros aus Hamburg, Berlin, Wiesbaden, Ludwigshafen, Darmstadt und Bochum nahmen an dem Wettbewerb im Januar 2016 teil. Das Preisgericht - bestehend aus den Fachpreisrichtern Prof. Petra Kahlfeldt (Architektin), Prof. Hilde Léon (Architektin), Andreas Kellner (Leiter Denkmalschutzamt Hamburg), Alfred Graf von Soden (Architekt), Matthias Vollmer (Leiter des Referats B II 3, Gaststreitkräftebau, Zuwendungsbau, Kulturbaumaßnahmen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) - entschiedet sich für den Entwurf der LH Archtitekten Hamburg.
Die Arbeit des ersten Preisträgers überzeugte die Jury insbesondere durch die auffallend gute Ausgewogenheit, die zwischen dem bestehenden ehemaligen Kirchenraum und den neu geschaffenen Räumen entsteht. Nach der Bewertung der Jury "besticht dabei insgesamt die Maßstäblichkeit, die funktionelle Logik, die klare Strukturierung und der bauliche Ausdruck, der mit der unaufgeregten Angemessenheit des neuen Möblierungs - Baukörpers entworfen wurde."